Lebensabend

Lebensabend

Grundaussagen:

Das Leben muss nicht unbedingt geprägt sein von Krankheit und/oder Pflegebedarf.

Für viele Menschen im Hohen Alter ist die Phase aber sehr wohl geprägt von Verlusten; zb. eigene Fähigkeiten, Erinnerungsvermögen, nahestehenden Menschen, die in Begleitung waren, leichte bis schwere Erkrankungen.

Dem eigenen Älterwerden positiv gegenüberstehen – statt im Defizit zu leben - hängt sehr stark mit der weiteren Lebenserwartung zusammen. Wichtig ist, dass wir auch in dieser Phase unsere bestehenden Ressourcen wahrnehmen und wertschätzen.

 

Hohes Alter

Durch geeignete Gestaltung in der Phase des Ruhestandes, zB.

  • Weiterarbeit in irgendeiner Form
  • Frühere Tätigkeiten
  • Neue Tätigkeiten
  • Ehrenamt
  • Pflege von sozialen Kontakten
  • Lernen im Alter
  • Geistige Beschäftigung mit dem Sinn des Lebens

wird die späte Lebensphase immer weiter hinausgeschoben. Eine im allgemeinen feststellbare Grenze liegt heute im Bereich 75-85 Jahre.

Danach gibt es durchaus tröstliche Erfahrungen im generellen Wohlbefinden bis hin zu einem Umschlagpunkt. Dieser liegt etwa vier Jahre vor dem Tod. In dieser Phase – Fünfter Lebensabschnitt – nehmen die tröstlichen Phasen dann merkbar ab.

Letzte Gelegenheit

  • der Rückschau auf das eigene Leben sowie
  • Ordnen, Bilanzieren und einen sinnvollen Abschluss finden

Der letzte Lebensabschnitt stellt den Menschen also vor die Aufgabe, auf sein Leben zurückzublicken. Anzunehmen, was er getan hat und geworden ist, und den Tod als sein Ende nicht zu fürchten. 

Lebensgestaltung im Alter

Die Einstellung „Ich muss niemandem etwas beweisen / ich habe nichts zu verlieren“ kann gewonnen werden. Dazu ist vielfach die Fähigkeit notwendig, Loslassen zu können. Das führt zu einer höheren Unabhängigkeit. Diese Abgeklärtheit kann sich natürlich zwischen den Polen der Gelassenheit und des Altersstarsinn bewegen.

  • Vertiefte Auseinandersetzung des Menschen mit sich Selbst, Besinnung
  • Offenheit für neue Erlebnisse und Eindrücke
  • Soziale Sorgebereitschaft für andere
  • Wissensweitergabe

Der ältere Mensch kann sich abstützen auf traditionelle Altersmerkmale wie

  • Lebenserfahrung
  • Weisheit
  • Würde

Spiritualität und Grundfragen des Lebens

  • Woher komme ich?
  • Wer bin ich?
  • Wo gehe ich hin?
  • Was fundamentiert meine Qualität?

Der alte Mensch kommt nicht umhin, sich mit den Fakten der Endlichkeit zu beschäftigen. Das Thema „Tod“ ist keine Trivialität, das Thema berührt den Menschen zutiefst und bewegt ihn; der Gedanke oder die Vorstellung : „Die Welt dreht sich weiter und wir sind nicht mehr in der Welt. Vorstellung, dass irgendwann niemand mehr an mich denkt“. Die Spiritualität hat immer damit zu tun, wie wir uns unsere Endlichkeit vorstellen, wenn wir uns mit der Endlichkeit auseinandersetzen. Wenn eine solche Auseinandersetzung begonnen hat, beginnen aber auch innere Wachstumsprozesse.

Auch im "Alter" kann man noch strahlen.

 

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